Zwingend erforderlich: Digitalisierung im Handel

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Die Chancen der Digitalisierung liegen schon lange nicht mehr nur bei komplexen Vorgängen, sondern beeinflussen unser tägliches Leben enorm. In einer aktuellen Studie des Bitkom wird klar, dass die Verbraucher bereits digital handeln, die Händler dagegen viele Unsicherheiten im Bereich der Digitalisierung zeigen. Aber wie viele Unternehmen haben ihre Geschäfte bereits ins Internet verlagert? Welche innovativen Services bieten sie? Und wirkt sich eine konsequente Digitalstrategie überhaupt positiv auf den Umsatz aus?

Durch die Digitalisierung erhalten Händler die Chance, Kunden über verschiedene Vertriebskanäle zu erreichen und innovative Services, Produktauswahl, Kaufabwicklung und Lieferungen kundengerecht und einfach zu gestalten. Der stationäre Handel hat hier ebenso die Möglichkeit zu profitieren wie es die reinen Online-Händler vorleben. Sei es das kontaktlose Bezahlen, der Einsatz von Technologien wie Augmented Reality oder die Nutzung verschiedener Apps zur Kundenbindung. Die Konsumenten nutzen die Möglichkeit eines angenehmeren Einkaufes und der Handel profitiert von Maßnahmen zur Kundenbindung.

Fast alle Internetnutzer shoppen online

94 Prozent der Internetnutzer kaufen online ein. Das entspricht 79 Prozent der gesamten Bevölkerung ab 16 Jahren in Deutschland. Jeder zweite der Befragten macht dies über sein Smartphone. Ein Drittel von ihnen kauft sogar mindestens einmal pro Woche im Internet ein. Die Relevanz des Online-Vertriebs sowie die Darstellung der Werbung auf mobilen Endgeräten ist nach dieser Studie eindeutig. Im Gegensatz dazu vertreiben rund ein Viertel der Händler ihre Ware ausschließlich stationär und schließen die Nachfrage über das Internet damit vollkommen aus. Dennoch werben rund 98 Prozent der Unternehmen online, wenn auch nur jeder Vierte über die sozialen Netzwerke.

Digitalisierung sollte demnach ein relevantes Thema für alle Händler sein – online wie offline. Dabei geht es weniger um neue Services, sondern eher darum, dass Händler eine Multichannel-Vertriebsstrategie bieten. Dies schließt heutzutage E-Commerce, Mobile-Commerce und auch Voice-Commerce ein, sodass der Online- und der Offline-Handel immer mehr ineinander verschwimmen und traditionelle Geschäftsmodelle damit erweitert werden. Die Digitalisierung ist in vielen Themen und Trends eine große Bereicherung, beispielsweise während der Corona-Pandemie, aber auch im Hinblick auf das Umweltbewusstsein.

So profitieren Händler von der Digitalisierung

Rund 53 Prozent der Unternehmen bieten infolge der Digitalisierung neue Produkte und Dienstleistungen an. Mehr als ein Drittel konnten ihre Geschäfte auf Grund von Digitalisierung in das Ausland erweitern. 63 Prozent nutzen die Digitalisierung, um ihren Service zu optimieren, um den Kunden eine nahtlose, kanalübergreifende Kommunikation bieten zu können. Über die Hälfte der Unternehmen bestätigt, neue Kunden dazugewonnen zu haben und 41 Prozent erwarten sogar langfristig einen höheren Umsatz. Diese Angaben zeigen die großen Vorteile der Digitalisierung für die Handelsunternehmen.

Dennoch gibt es große Herausforderungen, um erst einmal einen Eingang in die digitale Welt zu ermöglichen. Die Schwierigkeit liegt insbesondere bei der Suche nach Mitarbeitern mit entsprechendem Fachwissen im Bereich Digitalisierung. Unternehmen mit bis zu 99 Mitarbeitern sehen sich daher häufig als Nachzügler im Bereich Digitalisierung. Größere Unternehmen ab 100 Mitarbeitern sehen sich vermehrt als Vorreiter, dennoch überwiegen auch hier die 58 Prozent derjenigen, die sich als Nachzügler in diesem Bereich sehen. Damit Handelsunternehmen sich selbst als Vorreiter der Digitalisierung mit Innovationen und aktuellem Service für ihre Kunden betiteln, muss noch einiges passieren. Händler sollten zum Umbruch und Aktualisierung ihrer Vertriebsmodelle ermutigt werden, um weiterhin auf den Märken beständig zu bleiben.