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Die Seite IchFragDich.de steht auf eBay zum Verkauf. Mit 380.000 registrierten Mitgliedern über „Single Opt-In“, was sich deutlich vom legitimierten Double Opt-In unterscheidet, wird der potentielle Käufer dazu ermutigt, bislang 6050 Euro für die im eBay Angebot angepriesene Webseite zu berappen. Das bewegende daran ist sicherlich der Datenbestand, der generiert wurde. Ein Fingerschlecken für jeden Datenliebhaber allemal – besonders weil die User scheinbar keine AGBs bestätigen mussten und wohl sehr viel Spielraum – vielleicht sogar für die Verwendung der eingegebenen Daten – offen bleibt:

Die Plattform bietet seinen Nutzern die Möglichkeit zu testen, wie sie von Ihrer Umwelt wahrgenommen werden. Dies geschieht anhand eines persönlichen Fragebogens, welchen der Nutzer an Freunde und Bekannte verteilt. Dieser Fragebogen umfasst Bewertungsbalken zu 10 spezifischen Persönlichkeitsmerkmalen (u.A. Intelligenz, Attraktivität, Selbstsicherheit, etc.).Mit jedem Teilnehmer erhält der Ersteller des Fragebogens ein präziseres Abbildseiner Außenwahrnehmung – und IchFragDich einen neuen Nutzer, da jeder Teilnehmer ebenfalls einen eigenen Fragebogen erhält (virale Komponente).

Nun sind sicherlich die Nutzungszahlen und die restlichen Angaben immer spannend zu lesen, dennoch frage ich mich ernsthaft, was der Kauf der Webseite bringt… echte User? Einen starken PageRank? Eine Domain? Kann mehr daraus entstehen? Ich weiß es nicht – und behalte mir vor nicht mitzubieten. Vielleicht kann das in Zukunft ein Fehler sein, aber eine Kaufentscheidung muss jeder ja für sich selbst entscheiden.

Wer hat den Pagerank geklaut? Wo sind alle Besucher hin? Wieso kommentiert niemand? Kann mich kein Spambot finden? Die alte Seite ist abgeschaltet, die neue schon am Start. Das Blog ist aufgesetzt, die Datenbank portiert, aber ein neuer Name bringt meistens den Mangel an Lesern mit sich. Ich möchte ein paar lose Gedanken aufzeigen, die man dabei immer im Hinterkopf behalten sollte.

Direkte Erwähnung des Umzugs
Nach einem Domainumzug wundern sich manche Zeitgenossen, warum es auf einmal so still um sie geworden ist. Oft ist der Grund in einer fehlenden Kommunikation zu finden – schon allein die Erwähnung innerhalb des RSS Feeds hilft dabei die Stammleser bei Laune zu halten. Ebenfalls ist der Erhalt des alten Blogs respektive der ehemaligen Domain wichtig, um auch die unregelmäßigen Leser abzufangen. Kleine Hinweise zur Aktualisierung der Feed URL oder der Bookmarks genügen dabei schon.

Domain nicht abschalten
Doch wie steht es um die Googlebesucher, die insbesondere bei werbewirksam gestalteten Webseiten und Blogs einen Großteil der Besucher ausmachen können? Oftmals geht bei einem undurchdachten Domainumzug der gesamte Pagerank flöten. Zwar finden sich die Inhalte in entsprechenden Cache-Mechanismen der Suchmaschinen wieder, aber der blose Wahn eine Domain komplett abzuschalten hilft schon nach wenigen Stunden, dass man vollständig aus dem Index der Suchmaschinen fliegt. Daher hier nie vergessen: Die alte Domain solle man zumindest auf die Startseite der neuen Domain umlagern.

Automatismen Ausnutzen
Mit gut positionierten Blogs ist es für den Erhalt der Wertigkeit bei Suchmaschinen und Toplisten jedoch relativ unkritisch: Wenn man die Dienste durch Pings zu Technorati oder Google Sitemaps (und anderen Anbietern von XML-Schnittstellen) in Punkto „eigener“ Kommunikation am Leben erhält, ist ein Domainumzug auch einfach. Zwar lässt es sich schon allein über die Pings sehr gut durchsetzen – doch es läuft im Prinzip wie von selbst, wenn man die Inhalte portiert und nur den Namen ändert.

Bloghosterwechsel ist nicht Domainumzug
Ich habe bisher nur bei einer Handvoll Domains den endgültigen Stecker gezogen und werde mich hüten es nocheinmal zu machen. Anders schaut es aber bei dem Umzug von Bloghoster A auf Bloghoster B aus – man verliert fast alles: Google Pagerank, Technorati Rank, RSS Abonnenten, Stammleser. Ich habe es am eigenen Leib erfahren, als der MikeSchnoor.com in seinen Anfängen über zwei Bloghoster zur eigenen Domain wechselte.

Bevor der Internet Suchdienstleister Google vor Jahren ein „Garagen Startup“ war, sah sich die Welt im Internet noch in bester Ordnung. Sobald man die eigene Webseite, ein Nachrichtenportal oder sonstige Aktivität über HTML Geschnipsel publizierte, war eines immer wichtig: Die Verlinkung auf andere Webseiten. Man verlinkte auf dies, man verlinkte auf das, und man hatte keine Probleme damit auch auf Anfrage von unbekannten Menschen einen Link auf deren Webseite zu setzen. Es war die Kommunikation miteinander über dieses neue Medium, mit welchem sich die Daten austauschen ließen. Eine der Kernthesen des Internets ist letztendlich die einfache Verbindung von unterschiedlichsten Informationsquellen mittels Hyperlinks. Weiterführende Informationen, die Referenzen eines Artikels oder die Quellenangaben sind so direkt nachvollziehbar – sofern man sich nicht ausschließlich mit den traditionellen Quellen wie Bücher oder Fachliteratur beschäftigt hat. Doch mit Google wurde alles anders.

Die Einführung des Pagerank Systems ist Google’s Meisterwerk zur Unterwanderung der Webkultur. Jeder Webseitenbetreiber, jeder Administrator, jeder Besitzer eines Unternehmens, das im Web vertreten ist, möchte den höchstmöglichen Pagerank mit der eigenen Seite erzielen. Das Prinzip ist einfach und viel zitiert – je mehr qualitative Seiten und Domains auf die eigene Seite verlinken, desto höher zeichnet sich der Pagerank ab.

Das Internet wird ad absurdum geführt.
Eigentlich eine schöne Welt – so mit vielen Links, einem tollen Pagerank und bestimmt vielen Besuchern – oder? Heute befürchten viele Menschen, dass sie den Pagerank exklusiv besitzen möchten und dass er nicht mit anderen geteilt werden darf. Diese Menschen werden andere Webseiten partout nicht verlinken. Wie käme man auch dazu, von einem Pagerank 6 auf einen niedrigeren Pagerank zu linken? Die fremde Seite könnte ja über früh oder spät ein wenig Potential aufbauen und mehr Links kassieren als nötig. Was passiert dann mit meinem teuren, hochwertigen Pagerank, den ich über Jahre aufgebaut und gepflegt habe – kann der verfallen? Wir sind dazu übergegangen nur im äußersten Notfall auf jemanden zu verlinken mit Ausnahme der zwischenmenschlichen Verlinkung von dem einen zum anderen Blog Autor. Sobald man aber die Berichte von Tageszeitungen, Zeitschriften oder Magazinen im Internet liest, die in der Hinsicht keine computeraffine Redaktion als Tagesgeschäft betreiben, wird man einen Artikel mit „www.domainname.tld“ sehen können, aber die Verlinkung darauf ist nicht existent. Wozu die Mühe machen, wozu dem anderen etwas Traffic abgeben, warum den eigenen Leser verlieren, weil er doch bei mir schon alles dazu schon sehen kann? Ich habe doch das aufbereitet, damit der Leser es bei meiner eigenen Seite konsumiert. Nicht woanders. Nur bei mir, bei mir, bei mir!

Negativismus und Spambekämpfung
Dieses krankhafte Verhalten ist einerseits durch den Menschen selbst entstanden, andererseits durch seine grausigsten Web-Ängste hervorgerufen worden. Es kam nämlich das Dosenfleisch. Schnöde Spider vegetierten von einer Webseite zur nächsten und entblößten sämtliche Referer Listen oder Statistiken. Die eigene URL zum Pornoangebot, zum Kauf von Viagra oder zum Kundendatendiebstahl animierte den sorglosen Surfer zum Klick. Spam war und ist eine Gefahr des qualitativen Inhaltes. Ein Mittel dagegen ist die manuelle Unterbindung von Spam durch moderierte Webinhalte. Das andere ist der Faulheit der Menschen zuzuordnen – der Einsatz technischer Hilfsmittel. No Follow. Do not follow. No no follow. Follow me? – Die Einführung dieses einerseits nichts sagenden, dennoch mit schwerwiegenden Folgen verbundene Tag Attributs für Hyperlinks durch niemand geringeres als Google, MSN und Yahoo zeugt von der Unfähigkeit des Menschen, die Webkultur in seinem Kern mit guten Hyperlinks zu zelebrieren. Wer setzt ein Plugin ein, um den „nofollow“ Tag aus dem HTML herauszufiltern? Wer beugt sich der vorinstallierten Software, welche das nofollow-Attribut an jeden Link hängt, damit keine Steigerung der Wertigkeit des Pageranks von anderen Webseiten erzeugt werden kann?

Entschuldigung, aber da hilft nur eines: Leckt mich doch alle am Hyperlink! Verlinkt endlich auf andere Webseiten, wenn ihr sie auch in euren Artikeln nennt. Oder möchtet ihr alle, dass Google am Ende den großartigen Pagerank als Maßstab für Webkultur noch effizienter nutzen kann, um euer Leben und damit eure Suchergebnisse, Daten und Informationen schön fleißig aufbereiten zu können? Google ist natürlich generell als ein Unternehmen zu betrachten und daher nicht zu verteufeln, aber Google steht im selben Moment als schlechtes Beispiel für dieses von vielen Menschen akzeptierte Unvermögen, sich mit der Webkultur auseinander zu setzen und sie überhaupt zu verstehen. Seht den Hyperlink in jedem Artikel als Leitbild für die Webkultur, die jeder vernichtet, sobald absichtlich oder unter Vorbehalt ein Link zu einer anderen Webseite nicht mehr gesetzt wird.

Es ist eine Tatsache, dass Google dadurch nur noch mächtiger wird. Die Menschen werden demnach nicht auf die Links in anderen Webseiten klicken. Sie werden nur nach dem Begriff bei Google suchen um zur eigentlichen Webseite zu gelangen.

Abschließend möchte ich betonen: Für diesen Artikel wurde kein Hyperlink gequält. Mein Dank gilt Tom für seine inspirierende Aussage und meiner Freundin Katharina für ihre Geduld mit mir.

Soeben per Google bestätigt: Unser Blog MikeSchnoor.com ist für die Suchbegriffe „bba uni-flensburg international management“ an Position 1 der Ergebnisse – noch vor den offiziellen Webseiten der Universität Flensburg selbst. Ich bin schockiert und überrascht. Und wenn man das „bba“ weglässt, sind wir auf Platz 4 gelistet. Womöglich liegt es einfach daran, dass wir ab und zu aus unserem Leben als Studierende berichten, oder gar Themen mit aktuellem Bezug zu unserer Universität hier veröffentlichen.

Wenn hier also jemand anruft, und sich nach dem IM Studiengang erkundigt, würde es uns kaum noch wundern. Vielleicht werden wir auch eine schöne „pay per call“ Telefonnummer einrichten, um ein wenig Geld am „Support“ zu verdienen. Eine Überlegung ist es jedenfalls wert! Und wer weiß – möglicherweise steigert das ganze ja auch sogar unseren mickrigen Pagerank bei Google von der 2 auf eine etwas höhere Wertigkeit von 4 oder 6?

Perhaps its just me again, but I cannot determine the current Google PageRank for any website via their Toolbar service. Must be the morning and the lack of caffine, and my love-ramblings probably did the rest ;) And now after yesterday’s re-categorization, I don’t even know where to file this entry. For now, it’s in „Software“, but would „Alerts“ be more useful and userfriendly?

Update
Now its back alive. Am I too fast with these things? I should be more patient and at finally learn to wait five minutes for an internet service to get back online. But then, it is Google? I do believe they have reliable servers – unless the backbones in Germany had to deal with an intense load.