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Laut einem aktuellen Forschungsbericht der TU Graz gilt für das Überleben der Menschheit nur noch ein oberstes Ziel: Der „Googleopus“ muss als Info- und Datenkrake vernichtet werden? Viel Lesestoff gibt es im entsprechenden Artikel bei heise, doch das Thema ist nicht ganz uninteressant. Natürlich gibt es in der Welt viele Kritiker, die das herrschaftliche Reich der einstigen Suchmaschine eingehen sehen würden. Und nur selten wird eine positive Äußerung zu Google gebracht, sofern es kein PR-Geschwubbel ist.

Doch was würde es bedeuten, wenn Google offiziell in seine Bestandteile zerschlagen wird und so ein kleines Netzwerk von eigentlich unabhängigen Dienstleistern auf die Beine stellt? Im Grunde genommen hat es für den Otto-Normalo als Verbraucher / Internetnutzer keine wirkliche Bedeutung, denn man wird getreu nach dem Motto „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ auch die Suchmaschine, den E-Mail Dienst, das Videoangebot, die Anzeigen mit AdSense und AdWords – ach was auch immer, man wird sich nicht ändern, denn der Mensch ist in der Regel ein kleines Gewohnheitstier.

Doch wie bei jeder Studie gilt eines: „Traue nur jeder Studie, die du selbst gefälscht hast.“ Ein amüsantes Produkt der Nebensächlichkeit findet sich in dem Betreuer der Studie, bei als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates eines Unternehmens für Wissensmanagement – quasi als Konkurrenz zu Google – agiert. Trau schau wem at best!

Manchmal sind Programmierer wirklich fleissige Ließchen. Eine Idee wird schnell in die Tat umgesetzt und binnen kürzester Zeit entstehen aus den Ideen wahre Glanzleistungen an Programmierkunst. Darunter finden sich auch die Social Networks im Web 2.0 als massenmarktfähige Dienstleister. Doch wie kommt man an die Daten ran, um sie zu manipulieren, sie auszuwerten, sie zu veredeln? In der Regel wird dem ein Riegel vorgeschoben oder man bekommt nur einen schwer bewachten Zugang oder eine sehr schwierig zu erlernende Sprache, mit der man die Daten je nach den Wünschen der Besitzer der jeweiligen Social Software abgreifen kann.

Eine schöne Welt sieht anders aus. Offene Standards möchte nun auch Google mit seinem Projekt „OpenSocial“ vorantreiben. Wie dem Bericht auf Techcrunch zu entnehmen ist, wird OpenSocial auf drei common APIs von Google und seinen Partnern basieren, die den Entwicklern weltweit ermöglichen, die Kernfunktionen und Informationen von Social Networks abzugreifen: Die Profil-Informationen, die Freunde bzw. Kontakte eines Users und seine Aktivitäten innerhalb des Social Networks.

Die Partner für dieses Projekt sind jeweils als Hosts oder Developers zu verstehen. Erstere sind die teilnehmenden Social Networks oder Plattformprovider wie Orkut, Salesforce, LinkedIn, Ning, Hi5, Plaxo, Friendster, Viadeo und Oracle, während zweitere durch Flixster, iLike, RockYou und Slide definiert werden.

Für meinen Geschmack ein feiner Schachzug von Google und den genannten Unternehmen im Kampf gegen „aufkeimende“ Größen wie Facebook oder MySpace, die über ihre eigenen Schnittstellen ein gewaltiges Potential abgreifen und Reichweite durch ihre einfache Nutzbarkeit nebst mehr Boden gut machen. Dennoch sehe ich die (man möge es mir gestehen) Gefahr darin, dass über Google, die mittlerweile in jedem zweiten Social Network auf irgendeine Weise fester Bestandteil mit Google Analytics, Google Maps oder ähnlichen frei nutzbaren Tools stecken, die Informationen zentral aggregiert werden. Wie ich bereits über die SchnüffelVZ im Social Web zu berichten wusste, zeigt sich auch hier, dass die Daten ein unglaublich teures und wertvolles Gut darstellen.

Wenn wir ein wenig visionär denken, wird es keine Kriege um das Wasser geben, sondern wir werden uns in ferner Zukunft um die Daten des einzelnen bekämpfen… scary halleluja!