E-Commerce und Handel 2021: Digitalisierung bleibt Trumpf für Geschäftserfolg

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Der Beitrag des E-Commerce zur Versorgung der Bevölkerung hat sich im Jahr 2020 im Zeichen der Corona-Pandemie deutlich verstärkt. Das aktuelle Wachstum des E-Commerce ist ein klares Zeichen, dass die Digitalisierung in den Köpfen vieler Händler angekommen ist. Denn Krisenzeiten machen erfinderisch.

Die grundsätzlich positive Einstellung für die Digitalisierung zeigt sich nicht nur auf Seiten der reinen Online-Händler, sondern insbesondere bei den deutschen Handelsunternehmen und dem Mittelstand. Insbesondere die stationären Händler und produzierende Unternehmen, die bislang noch nicht in den digitalen Fußstapfen der großen Internetkonzerne wandeln, haben ihre digitale Transformation im vergangenen Jahr trotz der Coronakrise weiter vorangetrieben.

Digitalisierung als Heilsbringer für mittelständische Händler

Eine lange Zeit wirkte die Digitalisierung für den stationären Einzelhandel wie eine Bedrohung. Zwar gilt das stationäre Ladengeschäft weiterhin als meistgenutzte Vertriebskanal für die Einzelhändler. Doch die Krise macht erfinderisch und lässt neue verbraucherorientierte Online-Plattformen, Online-Shops und digitale Marktplätze entstehen. Schließlich wurde der Verkauf im Ladengeschäft durch den Lockdown im Frühjahr und zur Winterzeit stark beeinträchtigt. Die mittelständischen Handelsunternehmen planen daher den weiteren Ausbau digitaler Vertriebswege und wollen andere Geschäftsabläufe digitalisieren. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend zur Digitalisierung des Handels weiter verstärkt.

Dies findet sich auch in den Daten der aktuellen E-Commerce-Verbraucherstudie im Auftrag des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) wieder. Der digitale Verkauf von Dienstleistungen und Produkten ist inzwischen in der Mitte der Gesellschaft verankert. Mehr als jeder achte Euro der Haushaltsausgaben für Waren wurde im E-Commerce ausgegeben. Der Bruttoumsatz mit Waren im E-Commerce ist im vergangenen Jahr von 72,6 Mrd. Euro auf 83,3 Mrd. Euro gestiegen. Trotz Stagnation im ersten Quartal errechnet sich hieraus ein Plus von 14,6 Prozent gegenüber 2019. Dies entspricht einem Plus von 3,3 Prozentpunkten über dem Wachstumsschnitt der drei vorangegangenen Jahre von 11,3 Prozent.

Handel stellt sich Krisenzeit mit individueller Digitalstrategie

Besonders dynamisch entwickelten sich dabei die Waren des täglichen Bedarfs, insbesondere Lebensmittel und Drogeriewaren, aber auch Medikamente. Die sehr hohe Zahl an Bestellungen ist nicht nur auf den temporären Shutdown, sondern auch darauf zurückzuführen, dass Händler und Zusteller in der Wahrnehmung der Kunden noch besser geworden sind.

So überrascht es nicht, dass fast jeder zweite im E-Commerce umgesetzte Euro auf Onlinemarktplätzen und Plattformen getätigt wurde. Hinter diesem Wachstum um teils mehr als 20 Prozent verbirgt sich laut einer Untersuchung des Forschungsinstituts ibi research der Universität Regensburg genau dieser Zuwachs an großen und kleinen Händlern, die erstmals im letzten Jahr in den E-Commerce eingestiegen sind. Die Digitalisierung hat die mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer überzeugt, sich der Coronakrise mit einer individuellen digitalen Strategie zu stellen.

Fast ein Drittel von ihnen möchte in Zukunft neue Vertriebswege etablieren – und zwar ganz unabhängig davon, ob schon mehrere Kanäle genutzt werden. Besonders die originären Online-Händler ohne klassische Ladengeschäfte erwarten einen steigenden Mitarbeiterbedarf und die Vergrößerung ihrer Sortimente.

Digitalisierung als zentraler Ausweg aus der Krise für Einzelhändler

Der bevh-Branchenverband geht davon aus, dass ein großer Teil der Corona-bedingten zusätzlichen Nachfrage gehalten werden kann, auch wenn Geschäfte wieder öffnen. Das Forschungsinstitut ibi research schlussfolgert, dass die Digitalisierung für viele Händler unumgänglich zu sein scheint, um die krisenbedingten Schäden zu reduzieren. Oft stoßen die Unternehmen dabei auf Hürden wie Kosten-und Zeitaufwand oder eine fehlende Strategie.