Deutscher Startup-Monitor 2019: NRW ist Spitzenstandort für Gründungen

Das Rheinland in Form der Metropolregion Rhein-Ruhr belegt im deutschlandweiten Vergleich den zweiten Platz. Damit baut Nordrhein-Westfalen seine bundesweit führende Position bei den Gründungen deutlich aus. Eine wichtige Voraussetzung bildet dabei das Zusammenspiel zwischen Hochschulen, Stipendien und das Matching mit den Akteuren aus der Wirtschaft. Dies geht aus dem Deutschen Startup-Monitor 2019 des Bundesverbands Deutsche Startups hervor. Befragt wurden 4.707 Gründerinnen und Gründer aus 1.933 Startups, die insgesamt 24.050 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen.


Wie im Vorjahr kommen die meisten Startups, die am Deutschen Startup-Monitor 2019 teilgenommen haben, aus Nordrhein-Westfalen. Ihr Anteil kletterte von 19 auf 20,6 Prozent. Einen Sprung nach vorn macht die Metropolregion Rhein-Ruhr, in denen 14,3 Prozent der befragten Startups beheimatet sind.

Die Metropolregion Rhein-Ruhr ergänzt sich neben den Hotspots mit den DWNRW-Hubs Aachen, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster zusätzlich noch durch die Nähe zu den attraktiven Gründungsstandorten wie Ostwestfalen-Lippe. An allen Standorten finden sich Acceleratoren, Coworkingspaces, Netzwerkevents, Startupkonferenzen und mehr, die nicht miteinander in Konkurrenz stehen, sondern sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam das Startup-Ökosystem voranbringen.

Wichtige Grundlagen für Gründungen in Köln

Das Gründerstipendium.NRW hat die Region ein ganzes Stück nach vorne gebracht. Verschiedene Player aus dem Startup-Ökosystem und der Politik arbeiten hier eng zusammen, um Gründerinnen und Gründern in NRW den Einstieg zu erleichtern und ihnen Know-How, Netzwerk und Events zur Verfügung zu stellen. Köln bildet das größte akkreditierte Gründungsnetzwerk und zählt mit der Anzahl der für das Gründerstipendium.NRW bewilligten Stipendiatinnen und Stipendiaten an vorderster Stelle aller Gründungsnetzwerke des Landes.

Dies spiegelt sich nicht zuletzt durch die für Gründungen sensibilisierten Hochschulabsolventen wider. Die meisten Befragten geben einen akademischen Abschluss an. Vor diesem Hintergrund lohnt sich ein Blick auf jene Hochschulen, die besonders viele Gründerinnen und Gründer hervorbringen. Die Universität zu Köln zählt sogar zu den Top-10-Gründerhochschulen. Diese zehn Hochschulen bilden 21,7 Prozent aller befragten Gründer ab. Die Verzahnung von der universitären Ausbildung und dem direkten Einstieg in ein Gründungsvorhaben spricht für den Gründungs- und Wirtschaftsstandort Köln.

Auch qualitativ holt das Land Nordrhein-Westfalen auf. Wurde im Vorjahr die Förderung des Gründungsstandorts noch mit der Schulnote 3,8 bewertet, geben Gründerinnen und Gründer in 2019 im Durchschnitt eine 3,1. NRW rangiert damit auf Platz zwei und deutlich über dem Schnitt aller Länder (3,4) und der Bundesregierung (3,9).

Zentrale Bausteine: Innovationen und Digitalisierung

Die zentralen Bausteine für Gründungen sind hoch innovative Produkte, Dienstleistungen, Geschäftsmodelle und Technologien. Dabei spielt die Digitalisierung für rund 82 Prozent aller untersuchten Startups eine entscheidende Rolle für ihr Geschäftsmodell. Fast zwei Drittel der untersuchten Startups ordnen sich einem digitalen Geschäftsmodell zu. Dabei versuchen die digitalen Startups insbesondere in den Feldern Software as a Service (22,8%), Online-Plattformen (16,9%) und Softwareentwicklung (12,0%), Umsätze zu erwirtschaften.

Dies bringt ein steigendes Angebot an Arbeitsplätzen mit sich, das wiederum durch externe Finanzierungsquellen in rund 55 Prozent aller Fälle gesichert wird. Ein überraschendes Ergebnis zeigt sich somit bei der Frage nach den Finanzierungsquellen: So bevorzugen knapp 40 Prozent der Gründer Venture Capital, tatsächlich nutzen es allerdings nur 14,6 Prozent. Um dieses Angebot zu verbessern, will unter anderem die NRW.BANK das investierte Wagniskapital bis 2023 um mehr als 200 Millionen auf eine halbe Milliarde Euro aufstocken.

Die Gründerinnen und Gründer der Region gelten als wichtige Treiber bei der Weiterentwicklung einer Volkswirtschaft. Durch ihre innovativen Produkte, Services und Geschäftsmodelle schaffen Startups wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt. Die meisten Startups erzieheln ihre Umsätze mit anderen Unternehmen (67,9%), was die hohe Bedeutung von Geschäftskunden für Startups verdeutlicht und auch die Chancen durch Kooperationen mit etablierten Unternehmen unterstreicht.