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Tanzen, Gröhlen und Saufen bis die Schwarte kracht. Kennen wir diese Zeiten nicht noch so sehr genau, als wäre es erst gestern gewesen? Für mich sind die letzten echten Studentenparties, auf denen man nur in einer kleinen Gruppe von 4-6 Personen auftaucht um dann wieder in einer anonymen Masse unterzutauchen, schon seit Jahren passé. Die letzten Events dieser Art hatte ich noch vor fast zwei Jahren gefeiert – oder es findet sich vielleicht sogar eine Blogeintrag über einen dieser massentauglichen Events.

Zumindest Katharina und ich genießen es mittlerweile gesondert auszugehen. Natürlich feiern wir soetwas auch an unser heimischen Bar und danach in guten Lokalitäten der Innenstadt. Gesondert bedeutet soviel wie „unter Freunden“, mit denen man lieber zusammen ist und von denen man weiß, dass diese uns nicht mit Zigarettenstummeln und Alkohol bewerfen werden. Danke an dieser Stelle für euer Vertrauen und die geistige Haltung.

Obwohl der gestrige Abend von mir als „Ausgehabend“ angegeben wurde, stellte ich verblüffend fest, dass wir zu alt dafür waren, uns unter 18-20 jährige Studenten zu mischen, die teilweise im Spalier für jeden Vollrausch-Fanatiker standen und das mit begeistertem Gröhlen und windigen Tanzeinlagen begrüßten. Damit steht für uns fest, dass wir keinesfalls mehr zu der Zielgruppe für diese Studentenparties zählen. Katharina hat ja in ihrem Auslandssemester noch genügend Zeit, ein paar nette stilechte Bekannte zu finden – während ich am kommenden Dienstag wieder nach Deutschland fliegen werde. ;)

Als Deutscher denkt man meistens, dass wir Wasser im Überfluss haben. Natürlich weiß auch der gebildete Mensch, dass es in vielen Teilen der Welt keinesfalls selbstverständlich ist, dass man das Elixier des Lebens frei nutzen darf.

Zumindest hier im südlichen Teil Spaniens direkt an der Mittelmeerküste müssen wir feststellen, dass Wasser ein heikles Thema ist. Einerseits darf man sich mit dem kühlen Nass zwar duschen und die Hände waschen, das Geschirr spülen oder die Wäsche waschen – doch trinken darf man es nicht. Das Wasser aus der Leitung ist mit starken Chloriden versetzt, um Keime, Bakterien und Viren abzutöten und eine gewisse Reinheit zu erreichen. Selbst zum Zähneputzen ist es nicht geeignet, zumal der starke chemische Geruch eine abschreckende Wirkung hat, und obendrein der Geschmack ganz bestimmt nicht dem entsprechen würde, was wir Mitteleuropäer gewohnt sind.

Selbst im Fernsehen wird mittels staatlich geförderten Werbespots darauf hingewiesen, dass das Wasser sparsam verwendet werden soll. Ein Taschentuch muss ja nicht mit einer ganzen Toilettenspülung in den Abfluss gejagt werden. Genauso geben Hinweisschilder am Flughafen oder auf öffentlichen Toiletten die Information, dass man Wasser sparen soll und nicht unnötig den Hahn laufen lassen muss.

Doch verdursten wird hier niemand: Die Super-Mercados sind voll von Reihen mit kaufbaren Wasser. Und wenn ich die Preise über den Daumen geschlagen mit den Deutschen vergleiche, ist das Wasser hier absolut günstig. Wenn ich mir vorstelle, dass ein Sixpack Mineralwasser mit 1,5l Flaschen so ungefähr 3,50 Euro kostet, hat man hier andere Preise. Natürlich kann man einzelne Flaschen kaufen, doch noch günstiger fährt man für insbesondere den häuslichen Verbrauch mit 5l Kanistern. Diese veranschlagen sich in der Haushaltskasse entweder für den Nestlé Aquarell mit 99 Cent als gehobene Preisklasse, aber im Durchschnitt mit ca. 25 Cent pro Kanister in den Doppelpack-Angeboten von weniger berühmt-berüchtigten Marken.

Wir haben es geschafft. Nach einem phänomenalen Flug von Hamburg direkt nach Alicante sind wir gestern sicher gelandet. Es war ein langer Tag, weil wir um 1 Uhr morgens aufgestanden waren und erst um 22 Uhr ins Bett kamen. Zwar konnten wir die spanische Hitze gegen 11 Uhr geniessen, jedoch wurden wir zuerst einmal auf Wohnungssuche geschickt. Vom Flughafen ging es also mit dem Mietwagen in Richtung Universität, von dort in Richtung Innenstadt zu einem Treffen mit der potentiellen Vermieterin Eliza. Die erste Wohnung war unglaublich ekelig, zumal noch keine Renovierung, fließend Wasser in den Räumlichkeiten zur Verfügung stand.

Aber die zweite Wohnung, die ein wenig außerhalb lag, war um einiges besser als das erste Appartement. Katharina wird also mit insgesamt vier weiteren Studenten im Appartment leben, die Küche ist um einiges schöner ausgestattet und es gibt zwei vernünftige Badezimmer, sowie einen Gemeinschaftsraum und zahlreiche Balkone. Das Bett ist nur ein wenig klein für zwei Personen, aber das werden wir vielleicht mit einer extra Matratze erweitern.

Das Wetter ist heiß, ja förmlich bombastisch, und wir schwitzen bei 30°C was das Zeug hält. Besonders Mike ist nach dem gestrigen Tag ins Bett gefallen, aber Katharina konnte wie ein Stein pennen. Einen Internetanschluss gibt es zwar in der Wohnung, doch anscheinend kostet das 50 Euro extra zur Miete, was wir erst angehen werden, wenn die anderen Studenten da sind. Daher heißt es ersteinmal für uns: Nur an der Uni ins Netz gehen. Bis demnächst auf dieser Frequenz! ;)