JAKO: „Wir haben überreagiert“

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Das Miteinander in Social Media ist oft nicht so einfach, vor allem für Unternehmen, die bisher keine direkten Berührungspunkte mit Bloggern und Brand Evangelists in ihrem alltäglichen Geschäft hatten. Im jüngsten Medienrummel um den „Social Media PR-Gau“ hat der Sportartikelherstelle „Jako“ nun eingelenkt. Im neu geschaffenen Pressebereich bezieht das Unternehmen in der offiziellen Pressemitteilung Stellung:

„Wir haben ganz offensichtlich überreagiert“, erklärt Rudi Sprügel,Vorstandsvorsitzender der JAKO AG, und schafft damit alle Voraussetzungen,um die vor allem im Internet geführte Auseinandersetzung um sein Unternehmen schnell zu beenden.

Zumindest hofft das Unternehmen, damit die Wogen zu glätten, die es in der öffentlichen Wahrnehmung von heute auf morgen zu spüren bekam. Das Medienecho wird vor allem durch diese Pressemitteilung noch einmal ansteigen.

Wir haben uns rein rechtlich überhaupt nichts vorzuwerfen“, betont Rudi Sprügel, „aber rückblickend betrachtet, wäre es viel besser gewesen, wir hätten mit Herrn Baade persönlich Kontakt aufgenommen und die Sache mit ihm direkt geklärt.“

Ein Eingeständnis eines nicht optimalen Vorgehens ist immerhin ein Anfang. Natürlich kann niemand behaupten, dass alle Beteiligten aus dieser medialen Eskapade mit einer weißen Weste herausgehen. Die weiteren Aussagen der Pressemeldung sind im Kern für den Fall nicht direkt relevant, doch wir lernen hier alle, dass Social Media ein sehr machtvolles Instrument ist, mit dem Unternehmen umgehen müssen – und in Zukunft es auch erfolgreich meistern werden.

4 Kommentare
  1. Maschinenblogger sagte:

    Ich würde den letzten Abschnitt etwas anders formulieren : „Social Media kann ein sehr machtvolles Instrument sein“

    Derzeit sind es noch spektakuläre Einzelfälle, meistens Blogger gegen Unternehmen, die für Aufsehen sorgen. Letztendlich aber als Unwichtig für die Allgemeinheit eingestuft werden müssen.

    Dennoch hoffe ich, dass dieses als Testbetrieb zu verstehen ist um in Zukunft vielleicht auch mal gegen Dinge anzukämpfen die nicht nur das leben eines einzelnen, sondern einer großen Masse beeinflussen.

    Im Rückblick zu Themen wie Bundestrojaner, Internetzensur und ähnlichem wurde jedoch bisher aufgezeigt wie schwach das soziale Netz gegen die Politik ist. Der Protest prallt einfach Konsequenzlos ab.

    Vielleicht liegt es auch daran, dass ein Unternehmen letztendlich von seinen Kunden abhängt und am Ende immer versucht einen Schaden vom Unternehmen abzuwenden. In der Politik gelten andere Gesetze – zwar wählt der Bürger und zahlt die Löhne, Mitspracherecht erhält er dadurch jedoch nicht. Konsumverzicht ist auch nicht möglich, da z.B. eine Nichtbeteiligung an der Wahl keine Konsequenzen hat.

    Somit fehlt letztendlich das Druckmittel welches Blogger gegen Unternehmen so erfolgreich dastehen lässt.

    Die Aufgabe für die Zukunft wird und muss es also sein Wege zu finden um im Kampf gegen Windmühlen erfolgreicher zu sein.

  2. Konstantin von Internet-DSL-Tarife sagte:

    Hatte die Diskussion damals in einem Artikel gelesen. Sowas kann für Unternehmen echt böse enden. Immerhin haben sie es eingesehen und der direkte Kontakt mit dem Blogger wäre wirklich sinnvoll gewesen.

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