Nutzerdaten und ihr Nutzen

StudiVZ ist eines der größten deutschen Netzwerke für Studenten und diejenigen, die sich hip und trendy fühlen und mit der jüngeren Generation insgeheim mitmischen wollen. Die groß reklamierte „Schnüffelwerbung“ ist nichts weiter als Targeting. Viele Unternehmen nutzen die Profildaten der Mitglieder um zielgruppenspezifische Werbeanzeigen für das jeweilige Mitglied neben den eigentlichen Inhalten der Plattformen zu zeigen. Die Aussage vom StudiVZ CEO Marcus Riecke höchstpersönlich hat neben dem aufklärenden Wert jedoch einen ungeahnten Nebeneffekt (Hervorhebung in Fettschrift):

Für die Mitglieder bedeutet dies, dass sie relevantere Werbeeinblendungen bekommen: Zum Beispiel wird weiblichen studiVZ Mitgliedern zukünftig keine Werbung für Männerrasierkosmetik präsentiert werden.

Sofern kein Dritter an die exakten Profildaten gelangt und alles intern über das eigene AdServer System verwaltet und ausgeliefert wird, ist das für meinen Geschmack recht harmlos. Auch ein allgemeines Nutzerprofil, dass Aussagen wie „Usertyp interessiert sich für Autos, Zigaretten und Alkohol“ als pauschale bzw. globale Daten ausspuckt, kann eigentlich jeder verschmerzen. Sollte jedoch explizit ein Datenaustausch mit personenbezogenen Daten vollzogen werden, fände ich das wiederum nicht schön – auch wenn Werbung ohne Targeting mittlerweile im Onlinewerbemarkt undenkbar ist.

2 Kommentare
  1. jo sagte:

    Sofern kein Dritter an die exakten Profildaten gelangt

    Die Weitergabe an Dritte ist im letzten Punkt der „Einwilligung in die Verarbeitung personenbezogener Date“ geregelt, zu finden am Ende einer 39KB langen Mail. Dort heißt es:

    Ich willige ein, dass studiVZ Bestandsdaten und/oder Nutzungsdaten von mir an Dritte weitergibt, wenn und soweit die Übermittlung der Daten aufgrund gesetzlicher Vorschriften und/oder infolge von Gerichtsentscheidungen zulässig ist.

    Der Witz, der sich für die meisten Mitglieder nicht gleich erschließt (Was durchaus ein Angriffspunkt ist): Zulässig würde die Übermittlung durch eben jene Einwilligung.

  2. Tommy sagte:

    Vielleicht sollte man auch einen werbefreien Account
    gegen Bezahlung anbieten.
    Schliesslich müssen ja die Kosten auch irgendwie reinkommen.

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