Zukunftsmusik: Deutschland ist Online

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Nach dem Prinzip „Masse statt Klasse!“ vollzieht sich ein Wandel in Deutschland: Die Bürger sind im Netz. Oder mit anderen Worten gesagt – laut der aktuellen ARD/ZDF-Online-Studie 2006 ist die Mehrheit der deutschen Bundesbürger mit insgesamt 60% der Gesamtbevölkerung der Erwachsenen um weitere 1,1 Millionen Menschen online. Interessant an dieser Entwicklung ist zumindest, dass nahezu jeder vierte Internetnutzer zumindest gelegentlich Videos im Netz anschaut oder eine Liveübertragung über dieses Medium mitverfolgt. Der Anteil der Abonnenten von Online-Radioprogrammen oder Nutzer von Audiodienstleistungen (z.B. MP3 Downloads) ist mit 40% relativ hoch.

Erschreckend jedoch ist, dass Podcasting nur von 6% der Internetnutzer aktiv genutzt wird. Bedenkt man jedoch, dass in den vergangenen Jahren diese Form der Medienkommunikation gänzlich nicht in den Studien vertreten war, ist es jedoch ein kleiner Erfolg.

Thematisiert man die Entwicklung unter der Betrachtung von weniger strengen Gesetzmäßigkeiten, wie es eine statistische Untersuchung bzw. Studie erfodert, lässt sich folgende Entwicklung vorhersagen.

  • Der Internetnutzer wird weniger Fernsehen, die Reichweite des Internets wird somit steigen.
  • Das Fernsehen wird Marktanteile verlieren, die Werbeeinnahmen werden durch die sinkende Reichweite ebenfalls sinken.
  • Die Internetunternehmen werden neue Geschäftsmodelle realisieren, welche zu einer weiteren Festigung des Marktes dient.
  • Die TV-Sender und die dazugehörigen Medienunternehmen werden versuchen, ihre Bestreben nach einer (neuen) Regulierung des Internets zu verstärken, um diese wachsende Konkurrenz zu reglementieren.
  • Eine Medienlobby wird stillschweigend gegründet, um die Interessen der privaten Medienunternehmen auf politischer Ebene zu vertreten und um diese Regulierung zu fördern.
  • Chancen und Potentiale werden in der nahen Zukunft für Internetunternehmen vermehrt aufkommen, die Internetunternehmen werden noch stärker in die alten (Zuschauer-)Märkte eindringen und trotz des Lobbyismus die Medienunternehmen in einen Verdrängungswettbewerb drängen.
  • Das neue Medienunternehmen ist ein Internetunternehmen, welches sich der technischen Möglichkeiten des Internets und des TV-Programms annehmen wird.

Wenn man nun bedenkt, dass diese Nutzer immer mehr zu den „freien Anbietern“ im Netz wechseln, also zu den Dienstleistern von Bild- und Videoübertragung, bleibt also nur noch abzuwarten, ab wann ein (erneuter) Aufschrei durch die Medienunternehmen unserer Zeit hallt: Meiner Meinung nach wird das Internet dem Radio und Fernsehen zahlreiche Zuschauer und damit Sendeanteile abknöpfen. Das Web 2.0, fast sogar das damit verbundene Theoretikum „Web 3.0“ mit seinen hochgradig interaktiven und personalisierten Nutzern, wird seinen Beitrag dazu leisten, um eine solche Entwicklung zwar nicht heute, aber dennoch vielleicht morgen oder in den kommenden Monaten einzuleiten. [via Golem]

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