Zeitungsbericht zu unserem Projekt DR3

Es ist so weit, ein wenig frohe Kunde zu verkünden! Nach mittlerweile mehr als über einer Woche erschien endlich der Zeitungsartikel im Flensburger Tageblatt, um den wir doch ein wenig gezittert und gebangt hatten, wann er doch endlich abgedruckt werden würde! Aber es hat alles ein gutes Ende genommen, und hier ist der Artikel aus der Online-Ausgabe der Zeitung.

Kinder sollen spielen – und keine Kinder kriegen“
Sechs Studierende haben mit großem Engagement und kleinem Budget drei Kondom-Werbefilme für den lateinamerikanischen Raum gedreht.

Flensburg – Kirsten Sass
Ein neuer schicker Wagen braust die leere Landstraße hinunter, Sonnenschein, ein junges dunkelhaariges Paar auf dem Weg ins Blaue. Dann das Unvorhersehbare: Ein Reifen ist platt, die Verliebten suchen erfolglos nach einem Ersatzrad. Die Kamera schwenkt auf eine Mulde, in der unübersehbar ein Kondom leuchtet. „Würdest Du ohne Ersatzrad fahren?“, ist in großen Lettern auf Spanisch auf der Leinwand zu lesen.

Das ist die Handlung von einem der drei auf den Raum Lateinamerika abgestimmten Kondomwerbespots, die sechs Studierende des Fachbereichs International Management (IM) gedreht haben. Lateinamerika, Filmdreh und International Management? Was hat eine Kondomwerbung mit einem eher betriebswirtschaftslastigen Fach zu tun? Der Zusammenhang ist nicht so abwegig, wie es zunächst scheint: Die „Filmcrew“ – Sarah-Lena Jensen, Birte Marquardsen, Mike Schnoor, Andreas Tegeler, Ricardo Castellanos und Stefanie Lübcke – studiert IM in der Fachrichtung Spanisch, mit dem Schwerpunkt „Regionale Entwicklung Lateinamerikas“. Dort wurden vier verschiedene Werbefilm-Projekte angeboten, eine Kampagne gegen Marihuana-Konsum, eine gegen Alkohol, gegen Umweltverschmutzung und eben der Kondomspot. Aufgabe war, neben der Fernsehwerbung noch Zeitungsanzeigen und Radiojingles zu konzipieren. Insgesamt fanden sich pro Projekt zwei Gruppen. „Damit auch ein bisschen Konkurrenzdruck da ist“, sagt Andreas Tegeler.


Die sechs Drittsemestler begannen mit regelmäßigen Treffen, zwei Mal wöchentlich, um Ideen zu sammeln. „Ständig die Frage: ‚Wie bringen wir junge Leute dazu, über ihr eigenes Verhalten nachzudenken?‘ Und dabei mussten wir gleichzeitig die für den Spot größte Barriere der Region, den strengen Katholizismus, berücksichtigen“, erzählt Birte Marquardsen.

Schließlich waren die „storyboards“, die Drehbücher, geschrieben, es konnte losgehen. Zuvor erteilte der NDR-Kameramann Volker Moschkau noch eine Lektion in Kameraarbeit und Schnitttechnik; das komplette Equipment stellte die Uni. „Ich finde es wichtig, mal zu sagen, dass wir hier an der Flensburger Uni durchaus die Möglichkeit haben, professionell zu arbeiten“, betont Tegeler. Die Möglichkeiten sind da – etwas daraus zu machen, bleibt dem Engagement der einzelnen Gruppen überlassen. „Wir haben, weil wir für den Dreh ein Auto brauchten, alle Autohäuser Flensburgs durchtelefoniert. Autohaus Turner hat mitgemacht“, freut sich Tegeler.

Soviel Einsatz war für den zweiten Spot nicht nötig. Dieser richtet sich gezielt an ganz junge Kindermütter. Drehort: Ein Flensburger Schulhof. Ein Paar, beide ungefähr 14 Jahre alt, sitzt in der Pause zusammen. Das Mädchen hält ein Baby im Arm – bis eine Frau kommt, das Baby wegnimmt und ihr statt dessen einen Ball gibt. Slogan: „Kinder sollen spielen und keine Kinder kriegen“. Der dritte Clip zeigt eine Aspirinschachtel: „Lindert Schmerz für eine Stunde“, heißt es im Slogan. Im nächsten Bild eine Schachtel Pepto, ein lateinamerikanisches Mittel gegen Magenschmerzen, „Lindert Schmerz für drei Stunden“. Dann ein Kondom im Bild, „Schutz für ein ganzes Leben“.

„Jetzt ist alles im Kasten“, freut sich die 20-jährige Sarah-Lena Jensen. Am Ende kamen 80 Filmminuten zusammen – diese sind noch auf je eine Minute pro Werbung zu schneiden. Ein paar sehr vage Ideen schwirren den Kreativlingen außerdem noch durch den Kopf. Sie wollen versuchen, an lateinamerikanische Sender heranzutreten, um ihnen ihr Material zu schicken. Momentan fehlt dafür die Zeit, denn der Stress ist noch nicht vorbei: Bis zum 3. Februar muss alles fertig geschnitten sein, dann ist die große Präsentation im Audimax.

Quelle: sh:z – Flensburger Tageblatt

1 Kommentar
  1. chrys sagte:

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